Erstes Trebitzer Deutsch-Polnisches Jugendparlament im Brandenburger Landtag in Potsdam ging in die Geschichte. Vom 20.11 bis zum 22.11.2016 trafen sich 35 Jugendliche aus den deutschen und polnischen Schulen der Grenzregion (Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Forst, Gymnasium aus Witnica - Polen und das Evangelische Gymnasium aus Wriezen) Das war schon die 4. Sitzung des Oder-Neiße Jugendrates. Die Schüler haben sich auf das erste Treffen im Brandenburgischen Landtag vorbereitet. Die Jugendliche haben unterschiedliche Parteien gegründet.

Sie haben geübt, wie man parlamentarische Debatten führen sollte, wie man Resolutionen und Ausschüssen schreibt und wie man die Resolutionen abstimmen und einführen sollte. (Galerie)

Danach haben sich die Schüler als Vertreter ihrer Parteien in unterschiedlichen Ausschüssen gesetzt und über Probleme der EU gesprochen, anschließend sollten sie mögliche Lösungsvorschläge notieren. Die 5. Sitzung fand vom 27.11 bis zum 30.11.2016 im Schloß Trebnitz und im Brandenburgischen Landtag statt. Zu der Gruppe, die sich auf das Treffen eine Woche davor vorbereitet hat, kamen doch dazu die Schüler aus Kostrin – Polen und aus Seelow. Insgesamt 60 Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Polen haben das erste Trebnitzer Deutsch-Polnisches Jugendparlament gebildet, das als Krönung der Tagung im Brandenburgischen Landtag im Potsdam debattieren sollte. Vor dem Treffen fanden noch einige Vorbereitungsaufgaben im Schloß Trebnitz statt, wie Resolutionenvorbereitung, Präsidentenwahl, die Wahl der Ausschussvorsitzenden. Dann ist der wichtige Tag gekommen. (M.K)
Nach dem Pressesprechen im Landtag Brandenburg Dr. Mark Weber:
„Erstmals tagt heute das Deutsch-Polnische Jugendparlament des Bildungs- und Begegnungszentrums Schloß Trebnitz e. V. im Landtag Brandenburg. Vizepräsident Dieter Dombrowski begrüßte am Morgen rund 60 Schülerinnen und Schüler aus Wriezen, Forst und Seelow sowie aus Kostrzyn und Witnica (beide Woiwodschaft Lebus) im Plenarsaal. Bevor die Jugendlichen in ihre Debatten zu Aspekten der deutsch-polnischen Beziehungen einstiegen, bestärkte Dombrowski sie in ihrem Interesse an grenzüberschreitender Politik und Partizipation.“
Nach Neues Deutschland vom 30.11.2016, Autor: Wilfried Neiße Ressort: Berlin, Seite: 11 Quellrubrik: Berlinausgabe
„Ein Feiertag für die EU"

Im Landtag tagte am Dienstag [den 29.11.2016 - M.K] das Deutsch-Polnische Jugendparlament. Dabei zeigte sich, wie sehr Europas Probleme auch die jüngere Generation umtreiben. Der vom Parlament gewählte Präsident Jonas Marotzke umriss das Ziel aller ganz klar: »Damit die Welt ein besserer Ort wird.« Die Kompetenz seiner Generation zumindest bei der Benennung von Problemen reklamierte er schon mal: »Wir sehen was gut läuft, was schlecht«. Vertreten waren Jugendliche des Gymnasiums »Seelower Höhen« und des polnischen Gymnasiums »Kopernikus« [aus Kostrin – Polen, des Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasiums aus Forst, des Gymnasiums aus Witnica – Polen, und des Evangelischen Gymnasiums aus Wriezen - M.K.]. Durchaus übersichtlich wurden vor Beginn der Debatte die zuvor in Arbeitsgruppen formulierten acht Problemstellungen und ihre Lösungsansätze vorgestellt. Darunter ganz unmissverständlich: »Die Erwartungen an die EU wurden nicht erfüllt.« Der dieser Altersgruppe als »unendlicher Krisenmodus« erscheinende europäische Prozess sollte durch »einsehbare Krisenpläne« zumindest verständlicher werden. Wahrgenommen wurde auch ein wuchernder Egoismus innerhalb der Gemeinschaft, die doch ursprünglich auf dem Gedanken der Solidarität gegründet war. Tenor: Viele Staaten nehmen Hilfen gern in Anspruch, zeigen sich aber viel weniger bereit, anderen auch Hilfe zu gewähren. Eine einheitlich verbindliche Sprache Englisch würden die gegenwärtigen Sprachbarrieren verringern, doch dürfe das nicht mit Zwang eingeführt werden. Mit dieser Forderung würde Programm, was im Jugendaustausch ohnehin schon längst Praxis ist. Auch in den Debatten zwischen deutschen und polnischen Jugendlichen werde regelmäßig auf die englische Sprache zurückgegriffen, um sich zu verständigen. Angeregt wurde die Einführung eines gemeinsamen europäischen Feiertags, an dem kulturelle Angebote der europäischen Nachbarn das gegenseitige Verständnis verbessern sollen. Der Vorsitzende des Europaausschusses im Landtag, Marco Büchel (LINKE), verwies darauf, dass in Brandenburg das angestrebte gute Verhältnis zum Nachbarstaat Polen Verfassungsrang besitze. Darius Müller vom Schloß Trebnitz beklagte, dass es immer noch zu wenige Möglichkeiten des Schüleraustauschs gebe. Ein gutes Zeichen sei, dass Deutschland seine Zuschüsse zum deutsch-polnischen Jugendwerkes um eine Million Euro erhöht. Müller äußerte die Hoffnung, dass die polnische Seite nachziehen werde, was eine spürbare Ausweitung des Angebots ermöglichen würde. Beinahe niedergeschlagen äußerte sich Landtagsvizepräsident Dieter Dombrowski (CDU). Inzwischen stehe in der Tat in Frage, ob die EU, »die Wertegemeinschaft ist, für die wir geworben haben«. Auf persönlicher und kommunaler Ebene sind die Beziehungen zu Polen gut, schätzte Dombrowski ein, was die große Politik betreffe, seien sie im Moment »eher belastet«. Egoismus wäre »der falsche Weg«, findet Dombrowski. An die deutschen und polnischen Jugendlichen gewandt sagte er: »Vielleicht haben Sie eine Idee, wie der Europagedanke neu entzündet werden kann, bevor es zu spät ist.“Mehr zum Treffen im Brandenburgischen Landtag finden Sie hier:
1.   https://www.landtag.brandenburg.de/de/meldungendeutsch-polnisches_jugendparlament_im_landtag_landtag_%E2%80%93_vizepraesident_dombrowski:_%E2%80%9Eeuropa_bedeutet_einheit_in_der_vielfalt%E2%80%9C/779882?_referer=396519
2.   https://www.neues-deutschland.de/artikel/1033808.ein-feiertag-fuer-die-eu.html

3.   http://www.potsdam.tv/mediathek/27422/Deutsch_polnisches_Jugendparlament.html
4.   http://www.oderjugendrat.eu/
5.   https://www.landtag.brandenburg.de/de/meldungendeutsch-polnisches_jugendparlament_tagt_im_landtag/779367?_referer=396519

Hiermit möchte ich mich ganz herzlich bei den Projektteilnehmern, der SchülerInnen der Klasse 10c, für die Zusammenarbeit, Unterstützung und Engagement bedanken. In alphabetischer Reihenfolge: Frizzi Böhlig, Marvin Brückner, Charlotte Grund, Julien Jäger, Marcel Kramp, Julius Krüger, Tim Lehmann, Katharina Podlesch, Linda Schneider, Lisa Thieme, Danny Wagner.Ich möchte mich auch bei den Lehrerinnen und Lehrern der Klasse 10c für das Verständnis bedanken.Projektleiter - Michał Kwaśniewski