Am 14.12.2015 besuchten wir, der Geschichte-Leistungskurs der 12. Klasse, die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus. Mit den Worten "Willkommen im Knast" empfing uns Hana Hlaskova vor dem Eingang des ehemaligen Gefängnisses. Das Besondere an dieser Gedenkstätte ist, dass ehemalige politische Häftlinge Eigentümer und Mitgestalter sind - europaweit ist das einmalig.
Zunächst bekamen wir einen Überblick über das gesamte Gelände, indem uns Frau Hlaskova ein Modell des Gefängnisses und wichtige Gebäude vom Hof aus zeigte. Mit dem Wissen aus dem Unterricht und den dazu gewonnenen Informationen über die Gedenkstätte teilten wir uns in zwei Gruppen.

Eine Gruppe beschäftigte sich zunächst mit dem Thema der politischen Haft. Dafür erarbeiteten wir uns in kleineren Teams verschiedene Biografien von ehemaligen Häftlingen und bearbeiteten Aufgaben dazu, bevor wir dann von dem ehemaligen Häftling und Mitinhaber der Gedenkstätte Sigmar Faust die früheren Zellen der Häftlinge gezeigt bekamen. Durch seine lebendigen Erzählungen konnten wir alle ein gutes Verständnis für das Leben in der Haft entwickeln. Eine Fragerunde mit Herrn Faust beendete den ersten Teil.
Währenddessen befasste sich die 2. Gruppe unter der Leitung von Christoph Polster mit dem oppositionellen Handeln in der DDR. Dabei arbeiteten wir mit für die DDR typischen Gegenständen und versuchten mit diesen Bezug auf die Oppositionsbewegung zu nehmen. Danach überlegten wir uns in einer kreativen Arbeit zu jedem der Gegenstände eine Kurzgeschichte, die wir den anderen vorstellten. Mit einem Kurzfilm über oppositionelle Gruppen in Cottbus in den 1980er Jahren der DDR endete der zweite Teil. Nachdem beide Gruppen das Thema gewechselt hatten, beendeten wir das Projekt.
Für uns war das Projekt sehr spannend und eine gute Möglichkeit unser theoretisches Wissen mit eigenen Eindrücken zu untermalen. Wir möchten uns bei Herrn Wölk und bei allen Mitwirkenden des Menschenrechtszentrum Cottbus bedanken, dass sie dieses Projekt für uns organisiert haben.

Lena Icke, Linda Weber