Das war schon ein ereignisreicher Tag im meinem kurzen Leben, fast so ereignisreich wie der Tag, an dem ich vom Kakibaum gefallen bin und um ein Haar zertreten worden wäre... aber genug davon.  Am 05. und 06. Januar hatten sich Gruppen junger Biologieschüler doch tatsächlich in den Kopf gesetzt, DNA aus Früchten zu extrahieren. Geleitet wurde das "Science on Tour"-Projekt von Karl-Heinz Kretschmar und Stephan Paulisch, welche schon seit 2008 Schulen in Brandenburg und Sachsen im Auftrag der Fachhochschule Lausitz besuchen.

Eigentlich sollte es dabei ja nur Kiwis an den Kragen gehen (wäre kein großer Verlust gewesen), leider hatte Frau Wolf allerdings auch noch einen Teller mit weiteren Früchten auf dem Lehrertisch zurückgelassen, zu denen auch ich mich zählen musste. Aufgrund dieser äußerst unvorteilhaften Situation landete ich also auch unter dem Messer, wurde erst zerschnitten, danach zerdrückt, in einem Gemisch aus Spülmittel und Salz ertränkt und schließlich vereist. Doch das war noch lange nicht alles. Nachdem ich mein Leben also unfreiwillig in den Dienst der Wissenschaft gestellt hatte, experimentierten die Schüler noch geschlagene drei Stunden und ließen dabei unterschiedlichste DNA durch Agarosegel wandern, um eine Mordtat aufzudecken. Diese verrückten Biologen! Ich hoffe nur, dass ich mein Leben nicht umsonst gegeben habe und dass sich der DNA-Aufbau und die Sequenzierung nun ein für alle Mal in ihre Köpfe eingebrannt haben.

Jonathan Wiese